Japanische Multiplikation (mit gratis Arbeitsblatt)
Ihr wollt eurer Klasse japanisches Multiplizieren beibringen? Hier erfahrt ihr mehr darüber. Und damit ihr diese Technik gleich mit euren SchülerInnen ausprobieren könnt, gibt es ein gratis Arbeitsblatt dazu.
Heute will ich euch eine spannende Multiplikationsmethode vorstellen, die in Europa eher unbekannt ist – die japanische Multiplikation. Sie stellt eine Alternative zum bei uns bekannten schriftlichen Multiplizieren dar, bei dem ja die einzelnen Ziffern Schritt für Schritt multipliziert und die Ergebnisse am Ende addiert werden. Stattdessen werden bei der japanischen Multiplikation nur ein paar Linien auf Papier gezogen und deren Schnittpunkte zusammengezählt. Das ist einfach und macht Spaß. Aber wieso überhaupt eine neue Rechenmethode im Matheunterricht lehren?
Warum sollte ich die japanische Multiplikation im Matheunterricht benutzen?
Im Matheunterricht lernen die Kinder unter anderem, die gleiche Operation mit unterschiedlichen Methoden durchzuführen. Zum Beispiel bei der Multiplikation:
Schriftliche und halbschriftliche Multiplikation
Zerlegung in Additionen
Zerlegung in Kernaufgaben
Muster im Zehnerkreis
Mit John Napiers Methode
Das Rechnen mit verschiedenen Methoden in der Grundschule – etwa interkulturell unterschiedlichen Techniken – hat drei wichtige Vorteile:
Kinder kommen individuell mit manchen Methoden besser zurecht als mit anderen. Wenn im Unterricht verschiedene Methoden gezeigt werden, kann jedes Kind die Methode für sich wählen, mit der es am besten zurechtkommt.
Die Methodenvielfalt sorgt für Abwechslung. So werden den SchülerInnen die vielen Übungen zu den Grundrechenarten nicht langweilig.
Mit der Zeit erkennen die Kinder Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Methoden. So bekommen sie ein intuitives Verständnis der zugrundeliegenden Rechenregeln, das sie dann mit explizit gelernten Regeln in Verbindung bringen können.
Japanische Multiplikationsmethode – das steckt dahinter
Die japanische Multiplikationsmethode ist sehr visuell und lässt sich schön mit anderen Multiplikationsmethoden vergleichen. Dabei werden die Stellen der Faktoren als Linien aufgezeichnet und das Produkt berechnet sich dann aus der Anzahl der Schnittpunkte. Mit einem Bild wird es sofort klar:
Welcher der beiden Faktoren als Linien von links unten nach rechts oben abgebildet wird und welcher Faktor senkrecht dazu abgebildet wird, ist wegen des Kommutativgesetzes natürlich egal. Tatsächlich finden sich beide Varianten in Japan, es scheint da keine feste Regel zu geben.
Arbeitsblatt zu japanischer Multiplikation
In unserem Arbeitsblatt ist die japanische Multiplikationsmethode ausführlich erklärt - auch die etwas komplexere Variante mit Zehnerübergang. Außerdem gibt es einen Vergleich zur schriftlichen Multiplikation: Dadurch wird das Erkennen allgemeiner Rechenregeln gefördert. Auf der zweiten Seite können die Kinder selbst die Methode üben. Zum Vergleich wird für jede Aufgabe auch mit schriftlicher Multiplikation gerechnet.
Ihr könnt das Arbeitsblatt kostenlos als PDF oder als Worksheet Crafter-Datei herunterladen, indem ihr einfach auf den Button klickt:
Weitere Ideen für ungewöhnliche Unterrichtseinheiten?
Habt ihr auch Ideen oder Vorschläge zu Kuriositäten, die in der Form vielleicht nicht direkt im Lehrplan stehen? Vielleicht überlegt ihr auch noch, wie man eure Idee als Unterrichtsmaterial umsetzen könnte? Schreibt uns einen Kommentar und wir überlegen, wie man mit dem Worksheet Crafter etwas Entsprechendes basteln könnte. Ich bin gespannt!